DFG-Projekt "MEPIC" beendet

In Zeiten von "Fake News" und "alternativen Fakten" wird es immer wichtiger, Informationen auf Glaubwürdigkeit hin zu bewerten. Menschen handeln dabei unterschiedlich. Ob sich festgefahrene Einstellungen ändern lassen, wurde im Rahmen des MEPIC-Projekts erforscht.

Martin Kerwer (links) und Dr. Tom Rosman haben sich im MEPIC-Projekt damit beschäftigt, inwiefern Menschen dabei geholfen werden kann, eine differenziertere Sicht über Wissenschaft zu erlangen.

Unter Leitung von Dr. Tom Rosman und dem wissenschaftlichen Mitarbeiter Martin Kerwer wurde das Projekt "MEPIC - Epistemischer Wandel im Hochschulkontext" von 2018 bis 2020 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. In Zeiten von "Fake News" und "alternativen Fakten" wird es immer wichtiger, Informationen genau zu bewerten. Die einen Menschen wägen dabei mehr, die anderen weniger ab. "Die Thematik des Projekts ist heute so aktuell, wie sie es damals 2017 war, vielleicht sogar noch wichtiger", erklärt Rosman. 

Konkret beschäftigt sich das Projekt damit, inwiefern Menschen dabei geholfen werden kann, eine differenziertere Sicht über Wissenschaft zu erlangen. Da bislang wenig bekannt ist über den Prozess der Veränderung epistemischer Überzeugungen und deren Modifizierbarkeit, hat sich das Projekt zum Ziel gesetzt, das in diesem Kontext forschungsleitende Prozessmodell epistemischen Wandels von Bendixen und Rule empirisch zu prüfen und um differenzialpsychologische Aspekte zu erweitern. 

Vorüberzeugungen könnten eine größere Rolle spielen

Epistemische Überzeugungen, d. h. Überzeugungen über die Natur von Wissen, bestimmen maßgeblich, wie Individuen mit wissenschaftlicher Evidenz umgehen. "Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Verbreitung von Falschinformationen wird die Förderung epistemischer Überzeugungen immer wichtiger", erzählt Rosman. Zur empirischen Prüfung des Prozessmodells epistemischen Wandels wurden für jede der drei Prozesskomponenten, die sich aus epistemischem Zweifel, Volition und Lösungsstrategien zusammensetzen, spezifische Interventionskomponenten entwickelt sowie deren Effekte auf den per Selbstbericht erfassten epistemischen Wandel untersucht. 

Obwohl die Projektergebnisse gegenwärtig noch kein endgültiges Urteil zum Modell erlauben, deutet sich an, dass zentrale Komponenten des Modells (z. B. epistemischer Zweifel und Volition) enger miteinander verwoben sind, als gemeinhin angenommen wird und dass eher periphere Modellkomponenten (z. B. Vorüberzeugungen) eine wesentlichere Rolle spielen könnten als bisher angenommen. 

Fünf Journal-Manuskripte sind in der Förderphase entstanden, davon sind drei im Stadium "accepted", eins "in-principle-accepted" und eins "under review". 
 

Contact Person

Dr. Tom Rosman
Head of Research Literacy and User-friendly Research Support

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