Neue Konferenzreihe zu Replizierbarkeit - Auftakt mit Icek Ajzen

Im Mittelpunkt der diesjährigen Konferenz des ZPID - Leibniz-Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation stand die Theorie des geplanten Verhaltens.

Peter Schmidt, Icek Ajzen und Michael Bosnjak (von links nach rechts)

"Es war die Gelegenheit, eine der 'Legenden' der Sozialpsychologie, Icek Ajzen, zu treffen und Ideen über die Forschung zur Replikation von Theorie und Forschung in der Psychologie auszutauschen", sagte Martin Hagger, Professor für Psychologie an der Curtin University, Australien, und der University of Jyväskylä, Finnland, der an der ZPID-Konferenz mit Icek Ajzen "Identifying the Determinants of (Non-)Replicability: The Theory of Planned Behavior" teilgenommen hat.

Drei Tage waren gefüllt mit Impulsvorträgen, Präsentationen, einem Workshop und einem Hackathon. "Wir haben eine Konferenzreihe gestartet, die darauf abzielt, Determinanten von (Nicht-)Reproduzierbarkeit von häufig angewandten psychologischen Theorien zu identifizieren. Die Konferenzreihe wird im nächsten Jahr fortgesetzt", sagte ZPID-Direktor Prof. Dr. Michael Bosnjak. Im Mittelpunkt der diesjährigen Veranstaltung stand die Theorie des geplanten Verhaltens.

Professor Icek Ajzen, der die Theorie des geplanten Verhaltens (TPB) entwickelt hat, war einer der Impulsredner in Trier und gab zusammen mit Peter Schmidt, Professor an der Universität Gießen, einen Workshop. Sie konzentrierten sich auf zentrale Merkmale der TPB und die Verwendung von Strukturgleichungsmodellen (SEM).

"Eine einzigartige Plattform"

"Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, an der Konferenz teilzunehmen. Es war eine gute Gelegenheit, mit anderen zu sprechen, die an Themen arbeiten, die eng mit meinen eigenen Interessen verbunden sind", sagte Ajzen. "Der enge Fokus der Veranstaltung auf die Replizierbarkeit von Forschungsergebnissen im Zusammenhang mit der Theorie des geplanten Verhaltens bot eine einzigartige Plattform, neue Ideen auszuloten."

Peter Schmidt, der auch einen Impulsvortrag hielt, sagte über die Konferenz: "Für mich war die besondere Attraktivität die positive Wende als Reaktion auf die Replikations- und Legitimationskrise der Psychologie durch die Entwicklung neuer Standards für die Prä-Registrierung von Studien wie in der Medizin und Epidemiologie und nicht nur die Schuldzuweisung an andere Menschen."

Teil der Konferenz war ein Hackathon, der darauf abzielte, Kernstücke eines Studienprotokolls zu entwickeln. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer tauschten sich mit anderen Forscherinnen und Forschern aus und untersuchten Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Sie haben nun die Möglichkeit, ein prä-registriertes Protokoll zu entwickeln und es beispielsweise beim European Journal of Psychology (EJOP) einzureichen. Mit der Konferenz ist eine EJOP-Sonderausgabe verbunden, die auch für Nicht-Konferenzteilnehmer/-innen offen ist. Die Frist für die Einreichung von Beiträgen endet am  31. Januar 2019. Weitere Informationen finden Sie unter https://goo.gl/wMwtpN.

ZPID bietet Anreize für Prä-Registrierung

Das ZPID unterstützt die Prä-Registrierung, sodass Forscher und Forscherinnen nachweisen können, dass ihre Studien wie ursprünglich geplant durchgeführt, analysiert und berichtet wurden. "Unsere Anreize sind die kostenlose Datenerfassung in den Online-Panels und die Kuratierungsdienste des ZPID", sagte ZPID-Direktor Michael Bosnjak, der mit den während des Hackathons entwickelten vorläufigen Studienprotokollen sehr zufrieden war. 

Zusammenfassungen und Präsentationen der Konferenz sind und werden über PsychArchives, das Repositorium des ZPID für die Psychologie, verfügbar sein: http://bit.ly/2CwMmzc.

Wenn Sie an anstehenden ZPID-Konferenzen interessiert sind, besuchen Sie bitte conferences.leibniz-psychology.org.
 

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