Psychologische Fragen mit Sensordaten untersuchen

Für die Psychologie sind Sensordaten eine hoch interessante Quelle, Verhalten jenseits der üblichen Fragebogenstudien auf objektive Weise zu messen. Das ZPID tauscht sich mit Kooperationspartnern aus, wie sich diese recht neue Datenquelle nutzen lässt, um spannende Forschungsfragen zu beantworten.

Bernard Batinic (links) und Holger Steinmetz

Jüngst war Prof. Dr. Bernad Batinic von der Johannes Kepler Universität Linz zu Gast am ZPID und hielt im Rahmen der ZPID-Kolloquiumsreihe einen Vortrag zur "Erhebung von Sensordaten in der Psychologie". Er stellte verschiedene Studien vor, in denen Sensordaten verwendet worden waren. 

Unter anderem stellte er eine Beobachtungsstudie vor, bei der Teilnehmer-/innen einer Konferenz (nach ihrer Einwilligung) mit sog. "beacons" getrackt worden waren, um ihr Bewegungs- und Netzwerkverhalten zu untersuchen. Dabei wurden auch die datenschutzrechtlichen und gesellschaftlichen Implikationen der Industrie 4.0-Entwicklung diskutiert und die damit zusammenhängende Entwicklung im Sensordatenbereich — von Alexa bis zum "smart home".

Auch Dr. Holger Steinmetz, Leiter des Forschungsbereichs Big Data am ZPID beschäftigt sich mit Sensordaten. Nach seiner Ansicht bietet v. a. die immense längsschnittliche Auflösung einen nie dagewesenen Einblick in die Dynamik von Verhalten über die Zeit. 

"Während andere Forschungsdisziplinen eine jahrzehntelange Erfahrung mit diesen 'intensiven Längsschnittdaten' haben, stellen diese die Psychologie vor Herausforderungen, v. a. was die große Anzahl von Messzeitpunkten und die zu erwartende nicht-lineare Dynamik — d.h. das unsystematische Auf-und Ab von Verhalten — anbelangt", sagt Steinmetz. Diese längsschnittliche Dimension von Big Data ist ein spannendes Anwendungsgebiet für die psychologische Forschung.

Der ZPID-Forschungsbereich Big Data befindet sich im Aufbau. Das Gesamtziel dieses Bereichs ist es, sich mit Methoden und Anwendungen zu beschäftigen, die Massendaten in der Psychologie nutzen.

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